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Als Frau Prof. Toyoko Hattori, die mir von Prof. Rudolf Buchmann 2015 vorstellt wurde, mir erzählte, sie würde an ihrer Biographie schreiben, bat ich sie sofort sich von mir malen zu lassen. So beeindruckt war ich von Anfang an von dieser liebenswürdigen, klugen und gebildeten japanischen Dame und virtuosen Geigensolistin. Mein erste Portrait von ihr, zeigt sie stolz, mit direktem Blick und leichtem Lächeln. Als ich ihr das Bild präsentierte, war sie jedoch erschrocken und meinte es würde ihr nicht entsprechen, sie wäre doch viel weniger selbstbewusst. Erst später wurde mir bewusst, dass meine Art der Darstellung sich mit ihrer Bescheidenheit und wohl auch mit ihrer japanischen Kultur der Zurückhaltung nur schwer vereinbaren ließ. Da ich ein bisschen enttäuscht war, machte mir sie daraufhin den Vorschlag sie nochmals zu portraitieren, diesmal jedoch beim Spielen eines Stücks ihres Lieblingskomponisten Fritz Kreisler auf ihrer Stradivari. Stücke von Kreisler würden ihrem Gesicht den Ausdruck geben, der ihr Wesen am ehesten wiederspiegelte, meinte sie. So kam ich in den wunderbaren Genuss ihrem Geigenspiel lauschen zu dürfen und malte ihr Portrait nun in ihrem Sinn. Das Bild hängt mittlerweile schön gerahmt auf einem Ehrenplatz in ihrer Wohnung in Wien. Die Autobiographie „Musik im Herzen“ von Toyoko Hattori ist 2018 im Amalthea Verlag erschienen.