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Walter Seitter unterrichtete an der Angewandten Philosophie, und ich besuchte sein „Lacan Seminar“ und einige Semester seiner  Vorlesung „Mittelalterliche Heldenepik“. Als ich eines Tages zu seiner Vorlesung, die keine Pflichtvorlesung war, kam, war ich die einzige Zuhörerin und er meinte bedauernd, es täte ihm ja furchtbar leid, aber mit mir alleine könne er die Vorlesung nicht machen. Zu der Zeit war ich aber mit meinen Zwillingssöhnen Michael und Moritz schwanger und ich sagte, daß in meinem Fall nicht die Rede sein könne von nur einer Person, da wir ja eigentlich zu dritt wären. Für Walter Seitter war das Argument durchaus überzeugend und er fragte mich ob ich bereits das Geschlecht meiner Kinder wüßte, denn dann könne er mich z.B.:mit meine Damen und Herr oder nur meine Damen usw. ansprechen, ich wußte es noch nicht, dennoch fand die Vorlesung (wenn auch nicht mit der korrekten Anrede) statt. Einige Zeit später kamen dann auch noch andere Hörer hinzu…Das Portrait von ihm wurde ca. 20 Jahre später, im Jahr 2010 gemalt, ich weiß das ziemlich genau, denn meine Söhne hatten 2010 ihren 20. Geburtstag.

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